Guadalajara & Guanajuato. Städtetrip
Wir haben bisher nicht viel unternommen weil Klein-Lissy noch zu jung ist zum Spazieren gehen. (Wieso gibt es keine Kinderwagen für Puppies:)?)
Heute sind wir allerdings kurz vor Guadalajara, der Hauptstadt des Staates Jalisco. Laut Reiseführer ist es eine sehr sehenswerten Stadt also möchten wir hier nicht vorbei fahren sondern uns das Zentrum angucken. Uns wird allerdings schon beim Reinfahren klar, dass hier einiges los ist!
Der Verkehr bewegt sich nur laaangsam und überall sind Menschen auf den Straßen. Im Zentrum wird es noch voller und hektisch. Mit so vielen Menschen hatten wir nicht gerechnet. Abgesehen von der Parkplatzsuche ist es außerdem unmöglich mit einem 3 Monate alten Welpen durch diese Menschenmassen zu laufen. Sie würde durchdrehen und wir kämen keinen Meter voran. Somit müssen wir uns leider gegen eine Stadtbesichtigung entscheiden und suchen den Campingplatz auf – in der Hoffnung, dass wir uns noch genügend andere schöne Städte ansehen können.
Der Campingplatz ist a) schwierig zu finden -wir haben bestimmt eine Stunde gesucht- und b) verlassen, ungepflegt und somit total unattraktiv. Immerhin mussten wir dafür nichts zahlen denn im Office war weder nachmittags bei unserer Ankunft jemand noch am nächsten Morgen bei unserer Abreise.
Weiter geht’s nach Guanajuato, der Hauptstadt des gleichnamigen Staates. Auch dies ist eine angeblich sehenswerte Stadt wo wir uns weniger Tumult erwarten.
Die Stadt liegt in einem schmalen Tal und die Straßen sind eng und kurvig. Eigentlich sind es eher Gassen statt Straßen. Dazu folgt später noch eine kleine Story 😉 Viele davon sind teilweise oder vollständig unterirdisch, so dass man durch einige Tunnels fahren oder laufen muss – was bei Dunkelheit ein wenig gruselig sein kann.
Wir campen auf dem städtischen Campingplatz, was nicht mehr ist als eine Parkplatz, und laufen ins Zentrum. Lissy ist nicht immer happy denn sie darf nicht an jeder Straßenecke schnüffeln und muss einige Treppenstufen laufen, hält sich aber tapfer. Als wir den Rückweg antreten wollen wird es bereits dunkel. Der Inhaber eines sehr süßen kleinen Cafés erklärt uns, dass wir lieber nicht durch den Tunnel laufen sollen, ein Freund von ihm wurde hier letze Woche beinahe ausgeraubt. Wir sollen also lieber das Taxi nehmen. Leider sind Taxen rar, entweder kommt keines oder es ist bereits voll. Wir warten und warten, Lissy ist bereits in meinem Arm eingeschlafen, als wir endlich ein Taxi erwischen. Die 5 minütige Fahrt kostet nur 30 Pesos – umgerechnet 1,60 EUR. Bei den Preisen nehmen wir doch gerne das Taxi!
Nun zu der Geschichte bezüglich der engen Gassen:
Wir suchen eine Wäscherei, werden aber nicht fündig. Die Adresse haben wir aus dem Internet, finden die Straße aber nicht. Jan wirft also das Navigationsprogramm bei Google Maps an und los geht die Fahrt. Nach fünf Minuten fahren wir in eine Gasse die immer enger und enger wird. (Selbstverständlich ist nirgendwo ein Schild zu sehen, dass es noch enger wird!) Nach 600m wird es so eng, dass wir befürchten hier nicht wieder raus zu kommen. Jan klappt die Spiegel ein. Ich schaue rechts aus dem Fenster und gebe bescheid wenn es knapp wird. Jan schaut links. Gaaaanz langsam fährt Jan durch. Ich male mir schon aus, wie wir hier von einem Kran heraus gehieft werden müssen…. aber Jan meistert die Situation. Ungelogen waren auf beiden Seiten nicht mehr als 2cm Platz. Nun gut. Das wäre geschafft!
Aber Nein! Die nächste Hürde folgt. Die Gasse wird breiter also parken direkt die ersten Autos am Straßenrand. Eines davon parkt halb auf der Straße und somit mitten im Weg. Nach mehrmaligem Hupkonzert eilt leider niemand zu dem parkenden Auto. „Super! Und jetzt? Wir kommen hier auf keinen Fall vorbei.“ Ich male mir wieder aus, wie wir hier stundenlang auf den Fahrer des anderen Autos warten müssen. Jan hingegen steigt aus und checkt die Lage. Rechts parken Autos. Links ist ein sehr hoher Bürgersteig. „Wozu haben wir einen Landcruiser?“ Jan fährt über den Bürgersteig und an dem parkenden Auto vorbei. Die Leute staunen nicht schlecht und lachen 🙂 Mir ist allerdings gar nicht zum Lachen. Ich will hier einfach nur raus. Die Gasse wird mal breiter, mal schmaler und ich schwitze…
Die letze Hürde ist die Treppenstufe eines Hotels. Ich schaue gerade aus dem Fester um Jan zu sagen ob noch genügend Platz ist als ein Mann aus dem Hotel kommt und auf deutsch sagt „Jaja. Das langt, hier ist noch Platz!“
Ich bin heilfroh als wir endlich wieder auf der Hauptstraße landen. Zwar haben wir keine Wäscherei gefunden bzw. gar nicht mehr darauf geachtet, aber das ist mir egal.
Leider haben wir keine Bilder gemacht. Wir hatten beide nicht daran gedacht in dieser sch* Situation die Kamera auszupacken – was wir jetzt natürlich bereuen.
![]() Ein super Café mit lecker Cappuccino! |
Obwohl uns das Städtchen ganz gut gefällt und wir sicher noch ein paar Tage hier verbringen könnten fahren wir weiter. Morgen ist Weihnachten und wir wurden nach San Miguel de Allende eingeladen. Dort feiern ein paar Reisende zusammen Weihnachten und wir dürfen uns dazu gesellen. Joachim, der Administrator einer sehr nützlichen Panamericana Webseite hat uns eingeladen und den letzen Stellplatz auf dem Campingplatz reserviert. Immerhin liegen nur 100km vor uns.