Ken und Turners One StopKen and Turners One Stop

IMG_0625Bevor wir uns heute Morgen dem Zelt widmen, stärken wir uns mit Toast – es gibt sogar Toaster für Gaskocher 😉 – und Kaffe. Wir können uns wettertechnisch nicht beklagen: Die Sonne scheint, das Meer rauscht, die Vögel zwitschern. Gut gelaunt starten wir Zeltaktion Nr 2. Die Lösung, dass ich von oben helfe ist richtig. Es klappt sehr gut, innerhalb von 10 Minuten ist das Zelt, ohne fluchen und ärgern, verstaut.

Ein älterer Herr, der den ganzen Morgen am Museum nebenan rumwerkelt, kommt auf uns zu. Er erkundigt sich nach unserem Vorhaben und erzählt ein wenig von seiner Zeit bei der Army. Er war mitunter auch in Deutschland stationiert und hatte mit seinen Kumpanen in seiner freien Zeit viele Länder Europas bereist. Er erzählt stolz und glücklich. Wir nehmen an, dass er diese Tage sehr genossen hat. Er schwärmt geradezu von einigen Highlights. Der freundliche Herr heißt Ken Snowdon und ist 84 Jahre alt. Wir können es kaum glauben, denn für dieses stolze Alter wirkt er noch extrem fit. Ken liegt das Museum sehr am Herzen, das merken wir schnell. Trotz seiner 84 Jahre packt er an wo es nur geht, als wir ihn treffen repariert er gerade einzelne Bretter des Verandabodens.

IMG_0664
Ottawa House Museum in Parrsboro

Er meint, wir sollten wissen wo wir übernachtet haben und bietet uns eine kleine Führung an. Das Ottawa House ist das einzige, noch bestehende Haus des alten Örtchens Parrsborro. Begeistert zeigt er uns Bilder von früher.

Im Haus knirscht der Boden, die Wände sehen unstabil aus, von der Treppe ganz zu schweigen und jeder Raum riecht alt. Dennoch ist das ganze Haus sehr hell, wir hatten extra den Blitz auf die Kamera gesteckt, weil wir dunkle Räumlichkeiten vermutet haben.
Hier ist noch einiges zu tun. In zwei Wochen ist Saison-Eröffnung aber überall stehen Werkzeuge, Farbeimer oder Dinge die eigentlich nicht hier her gehören.

Das Museum dient nicht nur als Museum, es ist zugleich ein Treffpunkt für die Leute aus dem Ort, die sich zur Tea Time hier treffen um sich auszutauschen oder um ihre Familiengeschichte zu verfolgen. Im Keller des Hauses ist ein großes Dokumenten Archiv. ”Hier findet man alles”, erklärt Ken.

IMG_0649 IMG_0648 IMG_0645
IMG_0661 IMG_0639 IMG_0663

Begeistert von seiner Freundlichkeit, der Offenheit und seinem Ehrgeiz, fahren wir winkend davon.

Auf dem Highway sehen wir ein Campingplatz Schild. „Wir könnten hier mal fragen ob wir Duschen dürfen“, sage ich zu Jan und wir biegen ab. An der rezeption erkläre ich, dass wir aus deutschland kommen, für 2 Jahre von Nord- nach Südamerika fahren und frage das Mädel, ob wir die Duschen benutzen dürfen. Erstaunt sagt sie ja. Super. „Das war einfach“, denke ich.

Frisch und munter fahren wir weiter und werden hungrig. Da wir nur durch winzige Ortschaften fahren finden wir leider keinen supermarkt. Jan sieht ein Wegweiser zum „Turners One Stop“
„Ist das vielleicht ein Supermarkt?“ fragt mich Jan und antwortet sich direkt selbst: „Ach, ich bieg mal ab, mal gucken was das ist.“
Es entpuppt sich als Tankstelle der anderen Art, zumindest für uns. Auf einem Schotterplatz steht ein großer Benzintank und nebenan ist ein kleines Flachdachhaus mit Gittern vor Fenster und Tür. Ein wenig seltsam aber wir gehen trotzdem rein um uns, statt Essen, Wasser zu kaufen.

_MG_0492 IMG_0696

Drin riecht es lecker nach Zimt und frisch gebackenem Kuchen. Der Laden ist interessant: Die offene Küchenzeile ist direkt neben der Kasse. Auf einer großen Herdplatte backen luftige Pancakes.
Außerdem ist es ein Tante-Emma-Laden. Es gibt Getränke, Obst, frisch Gebackenes, Süßigkeiten, Drogerie-Artikel und sogar Werkzeug und Verbrauchsmaterial fürs Auto.
Wenn es eine Küche gibt, muss es doch auch essen geben? Richtig. Neben dem Verkaufsraum ist ein kleines Restaurant mit den typischen, kleinen amerikanischen Sitzgruppen. Es scheint lecker zu schmecken, denn eine Seite der Tischgruppen ist komplett besetzt. Eigentlich passen wir, zwischen den kräftigen Trucker Fahrern im Achsel-Shirt, nicht richtig ins Bild. Wir bleiben trotzdem, vielleicht auch gerade deswegen.
Die Entscheidung hier zu essen war richtig. Es schmeckt köstlich und wiedermal sind wir von der Freundlichkeit der Kanadier begeistert.
Die Trucker sind am Lachen, unterhalten sich fröhlich und auch die beiden Damen die hier kochen, sind mit Freude bei der Arbeit.

IMG_0683 IMG_0690 IMG_0685 IMG_0694

Draußen auf dem Parkplatz entdecke ich, dass wir sogar WiFi nutzen können, wer hätte das gedacht. Hier im Nirgendwo gibt es WiFi. Wir setzen und direkt ins Auto, checken Mails, Wetter, Route und vieles mehr. Eine Stunde geht schnell um, wenn man erstmal Verbindung zur Außenwelt hat.
Im Nachhinein betrachtet war es ziemlich dämlich die Zeit im Auto zu verbringen, denn wir haben 24 Grad und strahlenden Sonnenschein, ich muss sogar die Sonnencreme auspacken.

_MG_0497  _MG_0491

Unser Nachtplatz ist heute in Fredericton, der Hauptstadt von New Brunswick. Hier soll es morgen einen schönen Markt geben, also suchen wir uns am Waldrand einen Nachplatz und schlafen wegen einer Schlechtwetterwarnung, zum ersten Mal im Auto.

Jan schafft alle unsere 1000 Sachen auf den Fahrer- und Beifahrersitz. Ich schaue mir das von vorne an: „Uns überfällt keiner. So wie das aussieht, kriegt man eher Angst vor uns.“, sage ich und lache.

IMG_0711 IMG_0712

Unser ”Bett” sieht allerdings gemütlich aus. Wir pusten die Isomatten auf, werfen die Schlafsäcke rein und schon ist das Nest gemacht, wäre da nicht noch das Problem mit den Moskitos.

Das Anbringen von dem Moskitonetz ist eine größere Aktion, denn unser großes 2 Personen Netz war dafür nicht gedacht. Außerdem finden wir keine Befestigungspunkte. Irgendwie schafft Jan es, das Netz an der Heckklappe fest zu binden. Nun müssen nur noch wir selbst ins Auto. Aber vorsichtig, sonst geht das Netz wieder ab.
Ich habe einen ”Klein”-Vorteil, denn ich habe genug Platz, es ist bequem und warm. Für Jan hingegen ist es ein wenig eng bzw. zu kurz. Die Lösung: Er muss seine Füße zwischen den beiden Sitzen durch strecken, dann passt alles.

Nun zu unserem, mit Mühe angebrachten Moskitoschutz, welches und direkt aufs Gesicht fällt. Anfangs finden wir es beide noch sehr witzig, wir basteln mehr als 30 Minuten an einer Lösung und letzendlich war alles umsonst. Als das doofe Ding nach weiteren 15 Minuten basteln, immer noch nicht halten will verliert Jan die Geduld. ”So ein Rotz. Warum hält denn der Mist nicht? Das sah doch vorhin ganz anders aus.”, ärgert er sich.
Ich muss leider immer noch lachen, bin aber bemüht es zu unterdrücken. Mein Glück ist, dass ich kein Liebling der Moskitos bin, dafür Jan umso mehr.
Demnach ist er brennend daran interessiert dieses Netz aufzuhängen und überlegt immer noch wie es halten kann. Ich hingegen, habe das Thema schon vor 15 Minuten abgehakt.
IMG_0708
Aber: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wäscheklammern an den Haltegriffen halten das Netz und Jan gibt sich vorerst zufrieden. Fest steht aber, dass wir dafür noch eine passende Lösung finden müssen.IMG_0625Before we took care of the tent this morning, we had coffee and toast – Yes, we also have a toaster for our camping cooker 🙂 – We can’t complain about the weather. It’s brilliant: The sun is shining, the birds are singing and the sea is rushing.
So we were are in a good mood to start the tent action number 2. The decision, that I climb up the roof and help, was very good. It worked easy and we were done in 10 minutes, this time without cursing.

An older man, who worked on the house all morning came to us.
He wanted to know what we do, where we go and he told us some stories of his life with the army. He was also based in Germany once and travelled around Europe with his friends whenever they had some time. He sounded happy and proud. We supposed that he enjoyed these days. Especially cause the raved of some highlights.
The friendly man is Ken Snowdon and 84 years old. We can’t believe his age cause he acts very fit still. We realized quickly, that he loves the museum.
Despite his 84 years, he tackles where ever he can. As we met him in the morning he was just repairing some boards of the porch.

IMG_0664
Ottowa House in Parrsborro

He said that we have to know where we slept and offers a tour inside. The Ottawa House is the onliest, still existing house of the old village Parrsboro.
He shows us pictures of former times very enthusiastic.

Inside, the floor crunches, the walls don’t really look stable, not to mention the stairs and every room smells old. Before we went in, we put the flash on the camera because we expected dark rooms, but the house is very, very bright.
It’s a lot to do here still. In two weeks the season will start but tools are still everywhere, as well as paint buckets or things which do not really belong in here.

The museum is not only used as museum. It’s also a meeting point for the people of the village who meet here for tea time to chat and investigate on their family history.
In the cellar is a big archive. „You will find everything here“, explained Ken.

IMG_0649 IMG_0648 IMG_0645
IMG_0661 IMG_0639 IMG_0663

Delighted of his friendliness, openness and ambition, we get back on the road.

On the highway we recognized a Campground Sign. „We could ask them if we can have a shower“, I said and directly turned in. I explained that we are Germans who are on a big road trip, traveling from North- to South America and asked the lady, if we can take a shower here. „Sure you can. The Washrooms are over there, you need one Quarter for 5 minutes.“ she replied.
„Wow. That was easy!“ I thought.

„Fresh as a daisy“ we go on and get hungry. We are still on the coast road and can’t find a grocery store or anything else. Then, Jan can see a sign „Turners One Stop“.
„Maybe this is a supermarket?“, he asked and answered himself. „Let’s see what it is.“
It’s actually a gas station. I have never seen a gas station like that before. In the middle of a big graveled place is a big gas tank. Next to it, is a small flat roof house with bars before window and door. Well, it’s strange but we decide to go in to buy some water.

_MG_0492 IMG_0696

I am only one step inside and I can smells cinnamon and fresh baked cake.
The Shop is interesting: The kitchen is next to the checkout and a fluffy pancake bakes on the big hotplate. Besides it’s also a corner shop. They sell drinks, fruits, vegetables, fresh baked cake, sweets, bathroom stuff and also tools and consumables for the car.

They have a kitchen, so they must also have lunch? Correct! Next to the shop, there is a small restaurant in a typical american style. We assume that the food is good cause one side of the restaurant is taken by truck drivers who have their lunch.

Actually we do not really fit in here, next to the strong truck drivers in their muscle shirts. But we stay > maybe just because of that.
It was a good decision, our lunch is delicious and we are again amazed of the friendliness.

Everybody is laughing and talking happily. Also the ladies who work here seem to have fun and seem to like the job.

IMG_0683 IMG_0690 IMG_0685 IMG_0694

Outside on the parking, I recognized that we have WiFi access > in the middle of nowhere. Who would have thought it?
We directly check our Mails, the weather, our route and so on. One hour goes by quickly if we once have a connection to the rest of the world.
It’s getting hot. 24 degrees, the sun is shining bright and we decide to drive on, even we could spent another hour in the internet.

_MG_0497  _MG_0491

Tonight we will stay in Fredericton, the capital of New Brunswick. As the market is supposed to be very nice, we like to go there tomorrow.
The weather forecast has announced rain this night so we will sleep in the car for the first time. Jan puts all our 1000 things -which are still on the drawer rack- on the front seats. „It looks horrible. Nobody will mug us, as this looks everybody will get scared of us.“, I said and laughed.

IMG_0711 IMG_0712

Our bed looks cosy. We blow up our camping mat, put in the sleeping bags and our nest is done. There is just one problem: Mosquitos.

We actually don’t have a plan to prevent the mosquitos if we sleep in the car.
We do have a net but no fixing points in the car.
Somehow, Jan found a solution: He tied the net on the tailgate. Now, only we have to get in carefully, otherwise the net will fall off.

It’s my benefit to be small because I have enough space, it’s comfortable and warm. It’s not that easy for Jan because he has to put his legs between the two front seats to be able to sleep.

Now, back to the mosquito protection which directly fell off as we were both in the car.
In the beginning this was still funny and we laughed cause our 30-minute work to get this net fixed was to no purpose.
After another 15 minutes of trying to get this done, Jan gets angry. „Crap! Why doesn’t that work?“
IMG_0708
I still needed to laugh but tried to stop it. Otherwise Jan gets more and more angry.
I am lucky cause mostly, the mosquitos like Jan more than me. That’s why is is very concerned and needs to have a solution. „Where there’s a will, there’s a way!“
Clothespins on the handholds keep the net up and Jan is happy for now but for the future, we need to find a practical solution therefor.