Pünktlich zu unserer Ankunft beim Arches Nationalpark, hat sich die USA entschieden, die Nationalpark aufgrund des Haushaltskrise zu schließen. Wir stehen also vor verschlossener Schranke und können es kaum fassen. Unsere weitere Route sollte uns durch viele Nationalparks führen. z.B. Arches, Canyonlands, Mesa Verda, Capitol Reef, Zion, Grand Canyon, Death Valley und Yosemite NP.
Leider kann uns niemand sagen, wie lange das Problem der Haushaltskrise anhält und die Parks geschlossen bleiben. Es könnte nur drei Tage, aber auch drei Wochen andauern. Wir suchen uns einen Campingplatz in Moab, faulenzen in der Sonne und planen unsere neue Route. Das erste neue Ziel ist der Deadhorse State Park.
Für den Rückweg nach Moab suchen wir uns eine kleine Off-Road Strecke aus. Moab ist DAS Off-Road Gebiet schlechthin! Es gibt zig verschiedene Trails, von „einfach“ bis „sehr schwierig“ für ATVs, Mountainbikes und alle anderen Off-Road Fahrzeuge.
Wir bleiben in Moab und laufen zur „Morning Glory“ Brücke, einer natürlichen Felsbrücke und zum „Corona Arch“, einem natürlichen Felsbogen. Im Visitor Center wurde uns erzählt, dass der Bogen so groß sei, dass schon kleine Flugzeuge hindurch geflogen sind.
„Durchgeflogen?!?!?!?!?“ denkt Jan. Ich kann genau sehen, dass er das denkt. Er muss gar nicht erwähnen, dass er das also auch machen will. Er checkt beim Spaziergang die Lage und überlegt wie und wann er am Besten durch den Bogen fliegen kann.
Am nächsten Morgen geht’s früh los. Jan bereitet sich vor während ich zum Arch laufe um später Bilder vom Flug zu machen. Alles klappt gut, als Jan über dem Arch auftaucht, staunen die anderen Touristen nicht schlecht. Ein „Oh“ und „Ah“ hallt durch das Tal. Als er dann durch den Bogen fliegt steht jeder regungslos da und schaut zu. Für das kostenlose Entertainment gibts ne Menge Applaus.
Jan hat Spaß und fliegt direkt ein zweites Mal hindurch. Ich hingegen bin patsch nass geschwitzt. a) vom Hochrennen und b) vor Angst. Aus meiner Perspektive passt Jan bzw. der Schirm nur sehr, sehr knapp durch den Bogen. Ich schalte das Funkgerät an und sage zu ihm: „Bitte flieg jetzt nicht noch ein drittes mal hindurch, ich kack mir sonst in die Hose!“
Er „gehorcht“ widerwillig (er wäre wahrscheinlich noch fünf mal durch geflogen) und fliegt zurück zum Auto. Ich eile hinunter und sehe seine aufgerissene Hose, einen verkratzten Propeller und einen depremierten Flieger. Beim Landen hat es ihn leider hingehauen. Zum Glück habe ich die Bruchlandung nicht gesehen! Jan ist erstaunlich ruhig, regt sich nicht auf aber ist extrem enttäuscht, dass diese Landung wieder schief gegangen ist.
Ich verarzte seine Knie, wir packen zusammen und weiter geht’s Richtung Durango in Colorado. Dort soll es eine sehr schöne Zugfahrt in einer alten Dampflock geben.