Overlander Oasis – Handwerker am Werk
Wir erreichen Santa Maria el Tule wo wir bei Overlander Oasis campen möchten. Jan parkt vor dem Hoftor und begrüßt Leanne, die Eigentümerin des Platzes. Ich bin noch damit beschäftigt Lissy anzuleinen und meine Schuhe zu suchen. Sobald ich damit fertig bin steige ich auch aus, Lissy auf meinem Arm. Plötzlich rennt ein großer, brauner Hund mit gefletschten Zähnen auf mich zu.
Ich habe mitbekommen, dass er zum Campingplatz gehört aber keine Ahnung ob er brav ist oder mich bzw. Lissy auffressen will. Ich schreie nach Jan und bin alles andere als begeistert. Ich lasse Lissy runter, bin aber noch immer nicht sicher ob „der andere Hund“ lieb zu ihr ist und male mir schon aus, wie wir nach einem anderen Camp für heute Nacht suchen müssen.
So fing alles an, hat sich aber stark verändert. Wir lernen „Morena“ (=spanisch für braunhaarig) besser kennen, Lissy und sie spielen zusammen und werden beste Freunde. Morena ist im Grunde sehr brav, sie ist aber immer sehr begeistert wenn neue Camper aufs Grundstück kommen und muss jeden mit hochspringen und bellen begrüßen. Die gefletschten Zähne sind nicht ihre Absicht, sie hat leider einen Überbiss 😉 – was sie, wenn man sie nicht kennt ein wenig „böse“ aussehen lässt und wenn man sie kennt „niedlich“ wirkt.
Soviel zur Hundebegegnung…. außer Morena leben hier Calvin und Leann die Eigentümer des Camps. Die Beiden sind sehr nett und entschuldigen sich sofort für „den schlechten Start“. Sie leben schon lange in Mexiko und sind selbst viel gereist. In einem alten Greyhound Bus den sie selbst ausgebaut haben. Der Bus steht jetzt auf ihrem Grundstück. Darum herum haben sie sich ein Haus gebaut und der Garten steht Overlandern aus aller Welt zur Verfügung = Overlander Oasis
Wir lernen Neli von „Nelis Big Adventure“ und ihre ‚Eltern‘ Victoria und Jason kennen – die leider schon morgen den Campingplatz verlassen. Wir quatschen zusammen und begutachten deren Camper. Ich bin sehr neidisch auf den „Wohnraum“ und die Ordnung und so kommt die Idee eines neuen Autos… Nein! Ein neues Auto kommt nicht in Frage, wir sind sehr zufrieden mit unserem Landcruiser. Aber wir brauchen einen Wohnraum – einen Platz für Abends -wenn die Mücken einem auffressen- für Regentage, für Lissy und einfach um „zu wohnen“.
Am Sonntag schauen wir uns den Markt in Tlacolula an. Der Markt ist riesig und voller Menschen. Eigentlich ist er sehr schön aber Lissy ist viel zu klein und will keinen Meter laufen…
Zurück zur Trailer Geschichte: Das Wetter in Alaska hatte bereits auf unsere Stimmung gedrückt und wir hatten überlegt die Reise zu beenden. Dass wir nun auch in Mexiko Probleme mit dem Wetter haben hätten wir nicht erwartet. Der ständige Wind auf der Baja oder der Regen in den letzen Tagen lassen uns erneut überlegen die Reise nach Mexiko zu beenden. Aber…
…wäre ja doof. Und so kommt Eins zum Andern.
Wir haben schon gehört, dass Calvin alles reparieren kann und sehr handwerklich begabt ist. Er bietet uns an, einen kleinen Anhänger zum Wohnanhänger auszubauen. „Jaaaaa“ ich bin sofort dabei – ich muss nicht lange überlegen. Entweder das oder die Reise ist nach Mexiko zu Ende ;(
Jan ist da schon skeptischer, findet die Idee und die Aufgabe sich einem neuen Projekt zu widmen nicht schlecht. So kommt es, dass wir ein paar Tage später den Trailer eines Bekannten in Oaxaca abholen.
Was erwarten wir von unserem Wohnraum?
-Ein Bett
-Eine Sitzgelegenheit
-Stauraum
Was Calvin und Jan letztendlich bauen ist weit mehr als das aber ich verrate noch nichts.
Wir verbringen Stunden mit der Planung und der Einkauferei und nehmen viel Zeit von Calvin und Leanne in Anspruch – wie ihr hier sehen könnt.
Wir haben eine tolle Zeit hier, Calvin und Leanne sind super lieb und helfen so gut sie können. Ohne die beiden wäre das Projekt nie zustande gekommen! Vielen Dank schon jetzt!
Wenn wir nicht gerade am Trailer gebastelt haben, haben wir z.B. lecker gegrillt oder Kaffee geröstet oder andere Overlander auf dem Campingplatz getroffen oder Lissy ein Bad gegeben 😉
Die Arbeit ruft !!!
Wir kamen Ende 2013 hier an und hatten genau drei Wochen um das Projekt zu beenden denn wir müssen bis zum 28. Januar in Cancun sein weil meine Schwester uns besuchen kommt. Aber wie das so ist – alles dauert länger als man denk und außerdem sind wir in Mexiko: Hier heißt es: mañana!!! 🙂
Wir werden leider nicht in den drei Wochen fertig, müssen den halbfertigen Trailer zurücklassen, nach Cancun fahren und wieder zurück nach El Tule kommen. Sind ja „nur“ 3.000km hin- und zurück. Das ist zwar ärgerlich aber mit dem halbfertigen Ausbau können wir nicht viel anfangen und außerdem möchten wir, dass Calvin -ein Perfektionist und Künstler !!!- weiter baut was er angefangen hat.
So kommt es, dass wir uns nach drei Wochen verabschieden und uns auf den Weg nach Cancun machen.
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